Ziel und Zweck der Konkurrenzanalyse – Tipps und Anregungen

 

Die Konkurrenzanalyse ist ein Instrument der Marktanalyse, die in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung sowie dem damit steigenden Verdrängungswettbewerb unabdingbar geworden ist.

 

Was ist das Ziel einer Konkurrenzanalyse

Für jedes Unternehmen ist die Anwendung daher von hoher Bedeutung, denn sie gibt Orientierung und Erkenntnisse, die den Markt aber auch das Unternehmen selbst betreffen. Denn nur über die Betrachtung anderer können Rückschlüsse auf sich selbst getroffen und eine realistische Einschätzung getroffen werden. Oftmals köcheln Unternehmen ihr eigenes Süppchen und ignorieren die Aussenwelt mit vehementen Folgen für den langfristigen Fortgang des eigenen Geschäftsgangs. Die Konkurrenzanalyse gibt Aufschluss über Risiken und Chancen der eigenen Geschäftsstrategie und schöpft, richtig verwendet, das Potential von Innovationskraft.

 

Worum geht es bei der Konkurrenzanalyse

Nicht nur die systematische Beschaffung von Informationen über den Wettbewerb, vereinfacht die Analyse, sondern auch darüber hinaus müssen die gewonnen Daten Einfluss in die Gesamtunternehmung finden. Mit Daten- und Informationssilos ist kein Blumentopf zu gewinnen. Vielmehr müssen die Informationen nicht nur der Geschäftsleitung zur Verfügung stehen, sondern allen Mitarbeitern. Eine offene Informationskultur bringt Synergien mit sich und setzt Potentiale für neue Gedanken und Ideen für Innovation frei. Stossen Sie daher neue Lernprozesse an!

 

Welche Informationsquellen sind für die Konkurrenzanalyse dienlich

In einer digitalen Welt, in der immer mehr Informationen zur Verfügung stehen, ist die Informationsbeschaffung ein Leichtes, wenn auch nicht weniger zeitaufwändig. Fündig werden Sie in Branchenverzeichnissen, auf Fachmessen, bzw. deren Ausstellerverzeichnissen und in Wettbewerberdatenbanken. Richten Sie sich kostenfreie Newsletter bei Presseportalen ein und lassen Sie sich entsprechende, für Ihren Bereich passende, Pressemitteilungen zustellen. Abonnieren Sie auch Blogs, den Stellenanzeigenfeed der Konkurrenz oder den Newsfeed von Patentanmeldungen.

All diese Quellen sind relevant, um Ihnen nicht nur einen Eindruck zu geben, was Ihre Konkurrenz aktuell tut, sondern sind auch Indizien dafür, was Sie vorhat. Ebenfalls als Informationsquelle interessant sind die Businessportal LinkedIn und Xing sowie Facebook, Twitter (auch Accounts von  Einzelpersonen wie den CEO von XY können sehr wichtig sein), Youtube und Instagram. Pinterest und andere soziale Netzwerke sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen, da Sie zunehmen an Bedeutung gewinnen. Desweiteren ist es wichtig sich auch einen Überblick zu verschaffen, welche neue Medien entstehen, wo möglicherweise neue Informationen gesammelt werden können. Vergessen Sie überdies nicht ebenfalls auf den einen oder anderen Medienzug aufzuspringen, um nicht nur Informationen zu sammeln, sondern auch selbst aktiv zu werden und durch Direkkontakte an wichtige Daten zu kommen.

Denken Sie bei der Informationsbeschaffung daher lokal, national und global. Neben den Medien haben Sie in Ihrem Unternehmen ebenfalls eine entscheidende Informationsressource: Ihre Mitarbeiter. Schaffen Sie Möglichkeiten, dass diese ihre Informationen leicht an das Top-Management weiterleiten können, denn oft wird Konkurrenzanalyse „von oben“ erledigt und bleibt im Elfenbeinturm gefangen, dabei sind die Daten der Mitbewerber auf dem Markt alle an und sind Gold wert!

 

Wie baue ich eine systematische Konkurrenzanalyse auf

  • Zunächst einmal müssen Sie in Ihrem Unternehmen den Blick für die Aussenwelt schärfen und von einer egoistischen und firmeneigenen Betrachtung Abstand nehmen. Schaffen Sie in Ihrem Unternehmen die Awareness für eine Welt ausserhalb der eigenen Büros!
  • Ist die Aufmerksamkeit nach aussen gelenkt, tragen Sie für sich alle notwendigen Parameter zusammen, die Sie bei Ihren Wettbewerbern unter die Lupe nehmen möchten. Durch dieses Vorgehen schaffen Sie einen standardisierten Massstab, den Sie wie eine Schablone anlegen können. So erzeugen Sie Vergleichbarkeit und können ein Scoringmodell anwenden.
  • Haben Sie alle Parameter zusammengefügt, die Sie untersuchen möchten, einen Massstab mit Scoringmodell entwickelt, dann beginnen Sie mit der Identifizierung und Zusammentragung der Wettbewerber. Hierbei greifen Sie auf die bereits genannten empfohlenen Quellen zurück: Branchenverzeichnissen, Fachmessen und Wettbewerberdatenbanken. Recherchieren Sie auch in Gründer- und Startup-Foren, denn die heutige Innovationsgeschwindigkeit, die die Digitalisierung mit sich bringt, setzt ungewohnt schnelle disruptive Kräfte frei, die Ihr Geschäftsmodell bedrohen.
    Während Ihren Recherchen werden Sie zwangsläufig feststellen, dass Sie neue Informationsquellen erschliessen und auch die Informationsparameter erweitern müssen. Dies ein normaler Prozess und zeugt davon, dass es auf der Lernkurve nach oben geht und Ihre Konkurrenzanalyse komplexer und damit wertvoller wird. Passen Sie daraufhin Ihren Massstab an und achten Sie darauf fehlende Informationen bei bereits angelegten Wettbewerb nachzutragen, damit Sie später alle Kennzahlen über alle Mitbewerber hinweg vergleichen können, inklusive Ihrer eigenen Unternehmung.
  • Richten Sie interne Reportings ein, die Sie auch mit Tools automatisieren und anreichern können. Ein einfaches und auch kostenfreies Instrument hierzu ist Google Alerts. Hier können Sie den Firmennamen Ihres Mitbewerbers anlegen und Sie erhalten täglich oder wöchentlich alle neuen Suchergebnisse zur Konkurrenz, wenn dieser in den Medien auftaucht.
  • Pflegen Sie die Daten in einer eigenen Wettbewerbsdatenbank und halten Sie diese stets aktuell. Die Konkurrenzanalyse ist keine einmalige Angelegenheit, sondern ein Prozess, der Ihnen fortwährend als Gradmesser dienlich ist.
  • Tragen Sie dafür Sorge, dass die Informationen nicht als Selbstzweck erhoben werden, sondern den aktiven Weg in Ihren Meetings zur Entscheidungsunterstützung herangezogen werden. Stellen Sie dafür ein eigenes Budget zur Verfügung, damit die Datenerhebung kein einmaliger Aufwand bleibt, sondern zur Firmenkultur wird. Das Budget kann zudem weiterführend für Kunden- und Wiederverkäuferbefragungen aufgewendet werden. Sehr hilfreich sind auch Mustereinkäufe bei der Konkurrenz oder die Anmeldung in Verbände und anderen Gremien, in denen wichtige Informationen ausgetauscht und zur Verfügung gestellt werden, die nicht unbedingt öffentlich zugänglich sind.
  • Die Konkurrenzanalyse ist ein sehr mächtiges Instrument, um die eigene Unternehmung voranzutreiben, ABER vergessen Sie dabei nicht den eigentlichen Fokus aus den Augen: Ihren Kunden!

 

Gerne beraten wir Sie dabei, wie Sie eine systematische Konkurrenzanalyse aufsetzen oder übernehmen die komplett für Sie.

von Dominique Jean Midedji

verantwortlich für Corporate Strategy, Business Development und Consulting. Ich freue mich Sie bei Ihrem Projekt unterstützen zu dürfen. Kontaktieren Sie mein Team und mich ganz unverbindlich...

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